Wir sind jetzt seit etwas mehr als drei Wochen daheim und die Kleine ist sogar schon einen Monat alt. Wenig verwunderlich ist: Unser Nachwuchs hat zu Hause einiges auf den Kopf gestellt. Der tägliche Ablauf, die Routine, das Miteinander – da wurde so manches neu sortiert oder auf die Probe gestellt.
Der größte Unterschied zu vorher („früher“) ist der Rhythmus. Der kleine Mensch hat natürlich einen ganz anderen Wach-Schlaf-Hunger-Rhythmus als wir und das sorgt für die größte Veränderung im Familienleben. Man isst beispielsweise vielleicht zusammen, aber nicht gleichzeitig, eher nacheinander oder abwechselnd. Das bedeutet eben auch, dass ich mir Gedanken über’s Kochen mache: Was hält sich entsprechend lange warm, was kann auch noch warmgehalten bleiben, falls es kurz vorher noch mal ans Stillen oder Wickeln geht, usw. Manchmal isst man aber eben auch kalt Gewordenes 😉
Es ist auch sehr deutlich geworden, wie stark so eine Neugeborene die Arme / Hände bindet. Daher waren die Anschaffung einer Babytrage und eines Hochstuhls / Wippe gut investiertes Geld. Im Englischen spricht man vom „Gamechanger“: Mal wieder Dinge im Alltag erledigen, während man die Kleine ganz nah und trotzdem beide Hände frei hat. Das bedeutet dann schon fast eine immense Steigerung der neubewerteten Lebensqualität. Den Themen Trage und Hochstuhl widme ich mich noch einmal separat, das ist mit 2-3 Sätzen hier nicht getan.
Wir haben Nächte hinter uns, in denen wir nach ersten Startschwierigkeiten alle drei durchgeschlafen haben (mit kurzen Unterbrechungen für’s Stillen). Aber auch andere, in denen (teils nur abwechselnd) in 30-60 Minuten-Etappen geschlafen wurde. Da half auch kein Schunkeln oder getragen werden, da musste es schon der berühmt-berüchtigte Fliegergriff sein. Natürlich in Bewegung; sitzend nur den Oberkörper zu wippen, ist gemogelt, mit der anderen Hand etwas auf dem Smartphone zu lesen, wird von unserem Mädchen auch direkt bemerkt und mit Meckern bewertet – nur wenn man wirklich mit ihr, fast wie mit einem Football unterm Arm, über den Flur wippt, wird sie in solchen Situationen wirklich müde und schläft ein.
Man entwickelt auch ein Gefühl dafür, wie viel Trubel man dem Nachwuchs zumuten kann und wann. Gerade das Einspielen des neuen Rhythmus‘ aus Stillen, Wickeln und Schlaf in Kombination mit den gewonnenen Erfahrungswerten, wie lange diese Phasen dauern, ermöglichen eine gewisse Planungsgrundlage. Nicht nach 1-2 Wochen, aber nach ca. 4 Wochen lassen sich so auch Arzttermine, Einkäufe und Besuche halbwegs planen und wie vereinbart umsetzen.
Das Beeindruckendste der letzten Wochen war es aber mit Sicherheit, die Entwicklung unseres Kindes zu verfolgen. Welches Wachstum ein Säugling in so kurzer Zeit hinlegt und auch welche Entwicklungsschübe zu beobachten sind, ist wunderbar. Während sie am Anfang noch scheinbar ins Leere starrte, erforschen nun große wache Kulleraugen den Raum und die Gesichter der Personen, die sie halten. Und dann noch die Mimik, die immer bewusster wird, die ersten lächelnden Regungen, die nicht nur Gesichtsmuskelakrobatik sind, sondern Freude oder Wohlgefühl ausdrücken. Gerade das war etwas, was mich nach so manch unruhiger Nacht mit wenig Schlaf ungemein bewegt hat; wenn die Ausschüttung von Endorphinen kommt, ausgelöst durch Mundwinkel, die nach oben schnellen und Augen, die weit aufgerissen werden, ist das Gefühl einfach unbeschreiblich. Hoffen wir, dass Madame nicht zu schnell merkt, was ihr Lächeln bei den Eltern auslöst, sonst wird es eine teure Kindheit.
Ansonsten hatten wir die Gelegenheit ein paar der angeschafften Babyprodukte im Alltag zu testen. Wir sind sehr zufrieden mit der Babyschale und dem Spiegelset, der Kinderwagen hat sich auch als alltagstauglich bewiesen. Licht ist auch ein wichtiges Thema, das ich gerne – verzeiht mir den Wortwitz – separat beleuchten werde.
Servus Dennis!
Seit 7 Wochen bin ich auch Daddy und kann uns zu 100%wiedererkennen 🙂
Viel Spaß mit eurer kleinen und dem Blog hier… Werde sicher nochmal reinschauen.
Gruß DjBK 😉