Hochstühle

Das Thema „Hochstuhl“ beschäftigte mich von allen Produkten, die wir für unsere Tochter angeschafft hatten, am längsten. Dabei spielte nämlich nicht nur der Preis eine Rolle, sondern auch die recht heftig ausgefallenen Testberichte, darunter auch der der Stiftung Warentest.

Da wir beim Kinderwagen und der Babyschale schon gute Erfahrungen mit skandinavischen Produkten gemacht hatten, haben wir auch beim Hochstuhl bei den Anbietern aus dem Norden geschaut. Der Tripp Trapp von Stokke ist sicherlich der Bekannteste unter den Hochstühlen, aber das lässt man sich auch entsprechend bezahlen. Gleiches gilt für den Nomi von Evomove. Beide Stühle stammen vom selben Designer, Peter Opsvik.

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Der Nomi ist uns auf einer Hochzeit im Familienkreis bereits aufgrund seiner modernen Form positiv aufgefallen. Er ist auch der einzige Hochstuhl auf dem Markt, der ohne qualitative Beanstandung den Test der Stiftung Warentest gewonnen hat und bei dem der Aufsatz in aufgesteckter Form mitwippt. Allerdings kostet er mit allen Teilen, die von 0 – 2 Jahren benötigt werden, über 500 EUR. Das empfand ich dann doch als etwas unverhältnismäßig – zumal ich im Vorhinein nicht absehen konnte, ob unserer Tochter das Sitzen in dem Babyaufsatz überhaupt zusagt. 

Ich habe mir im Fachhandel beide Stühle zeigen lassen. Der Tripp Trapp ist im Bekanntenkreis im Einsatz, schlägt sich hier aber  eher befriedigend und hat trotz sorgfältigen Gebrauchs einige Macken. Beim Nomi fand ich die Verarbeitung (der Kunststoff ist nicht oder nur unsauber entgratet) und auch die undurchsichtige Produktpolitik („Ach, das Polster ist gar nicht im Lieferumfang enthalten“ / „XY kostet Extra“ usw.) eher abschreckend. Das Argument, dass ein solcher Stuhl bis ins Teenageralter genutzt werden würde, hält unserer Meinung nach auch nicht. Wir haben im Freundeskreis und der Familie beobachten können, dass die Kleinen so bald wie möglich auf richtigen Stühlen – wie die älteren Geschwister oder Erwachsenen – sitzen möchten und ihren „Babystuhl“ ablehnen.

Nach längerem Hin und Her sowie dem Lesen mehrerer Testberichte und Rezensionen schränkte sich die Wahl dann auf einen Stuhl von Geuther oder den Alpha+ von Hauck ein. Holz war das Wunschmaterial, ein Kunststoffstuhl war keine Option. Mir war der Aufsatz mit Wippe bzw. für Kleinkinder wichtig und deswegen hat mich der Alpha+ mit Bouncer angesprochen. Je nach Anbieter und Farbe erhält man das Set mit Aufsatz für 120 – 140 EUR. Wir haben als Bonus sogar noch ein Sitzpolster als Sitzverkleinerer erhalten. Für den Preis gibt es den Stokke und Evomove bestenfalls als gebrauchtes Exemplar (und in der Regeln ohne Zubehör).

Hauck Alpha+ Hauck Alpha+

Zum Bouncen gehört ein Wippenuntersatz, er kann aber auch auf dem Stuhl montiert werden. So kommt er sicherlich nicht einer Wippe wie der von Babyborn nach, aber da die Kombination sowieso nur die ersten Monate im Einsatz ist, ist dieser Aspekt meiner Meinung nach auch zu vernachlässigen. Das Polster ist angenehm weich und der Teddy dient als Sitzverkleinerung, bis der Nachwuchs groß genug ist, dass er oder sie ihn nicht mehr braucht.

Hauck Alpha+ Hauck Alpha+

Der Stuhl selbst „wächst“ mit, da die Sitzfläche und das Fußbrett verstellt werden können. Dies geht zwar nicht in so vielen Abstufungen wie beim Tripp Trapp, aber für die ersten Lebensjahre sollte es ausreichen. In manchen Amazon-Reviews wurde die Verarbeitung bemängelt bzw. dass das Material zu weich sei. Die Bohrungen waren zufriedenstellend (also nicht 100%, aber für den Zusammenbau und die Stabilität mehr als ausreichend) und Holz ist eben ein Naturmaterial. Wenn man beim Ab- und Aufsetzen des Wippenaufsatzes die Verriegelung anständig öffnet, verkratzt man den Stuhl nicht.

Hauck Alpha+ Hauck Alpha+

Die Kritik der Stiftung Warentest bzgl. der Sicherheitsgefahr erscheint mir etwas arg konstruiert. Gleiches gilt für das Testurteil beim Konkurrenzmodell der Firma Geuther. Den haben wir im Bekanntenkreis im Einsatz gesehen und da müsste man sich schon sehr fahrlässig verhalten, damit das beschriebene Sicherheitsrisiko eintritt.

Wir von unserer Seite sind sehr zufrieden, da wir zu einem sehr moderaten Preis eine Antwort auf unsere Hochstuhl-Frage bekommen haben. Die Kleine ist dadurch näher dran im Alltag: sei es beim Frühstück oder Abendessen oder wenn ich in meinem Arbeitszimmer noch das eine oder andere erledige. Und gerade die Punkte waren uns wichtig. Durch die Höhe kriegt sie auch mehr mit als wenn sie einfach nur auf dem Boden auf einer Decke liegen würde, was definitiv für mehr Zufriedenheit bei ihr sorgt, je älter und neugieriger sie wird.

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Wichtige Anmerkung an dieser Stelle: Nicht jedem Kind gefällt auf das Liegen in den Aufsätzen. Daher solltet ihr nach Möglichkeit vorher schauen, ob euer Nachwuchs das mitmacht. Gerade bei den hochpreisigen Modellen wäre die Investition ansonsten doch ärgerlich. Dass das häufiger vorkommt als man meint, zeigt nicht zuletzt die Anzahl neuwertiger / kaum benutzter Hochstühlen auf Marktplätzen wie Mamikreisel oder eBay Kleinanzeigen. Dort kann man aber auch für den Nomi nur selten ein Schnäppchen machen, da man in der Regel nur etwa 20-30 EUR spart.

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