Männerdomäne Grillen – Barbecue – Pulled Pork. Klingt erst einmal nicht nach einem Weihnachtsessen. Ist es auch nicht klassisch, aber das kann man ja ändern. An Weihnachten, wenn wir (damals noch in der Vor-Nachwuchsphase) bei der Familie sind, unterstütze ich gerne meine Mutter und Oma beim Kochen und habe einen Hauptgang beigesteuert – Pulley Turkey. Ich hatte das Gericht auf Basis von Putenbrust schon mal für einen Pärchenabend zubereitet, aber diesmal soll es für die ganze Familie reichen (und etwas überbleiben sollte für die Tage danach). Daher habe ich mir 2 Kg (knapp 4,5 Pfund) Truthahnbrust besorgt. Bezogen beim lokalen Metzger, Danke an Fleischerei Dietz für die einfache und zuverlässige Abwicklung.
Startschuss war also am Montag, dem 21. Dezember, mit der Abholung des Fleisch.
Mit einer großen Pfanne bewaffnet ging es an die Vorbereitung. Das Fleisch wurde kurz abgewaschen und getrocknet, bevor es mit grobem Meersalz eingerieben wurde und mit Frischhaltefolie abgedeckt. Dann wird das Fleisch für 24 Stunden im Kühlschrank ruhen gelassen. Zwischen drin nur das entzogene Wasser abgießen. Nach 24 Stunden wurde das restliche Salz mit Küchenpapier abgetupft.
Danach geht es an die Marinade. Eigentlich dachte ich an ein Dry Rub, aber hatte mich dann doch für eine andere Lösung entschieden. Daher habe ich etwas Hunts Honey Mustard BBQ Sauce mit Wasser und Öl verdünnt, und das großartige Chicken BBQ Rub von meinem lokalen Gewürzkontor Pfeffersack & Soehne dazu gegeben. Erst wird das Fleisch mit der Soße bestrichen und danach das Gewürz im Mörser vorbereitet.
Die zermahlenen Gewürze werden in das Fleisch einmassiert und gibt dir dieses leckere Resultat. Das Fleisch wird dann eng eingewickelt in Frischhaltefolie oder einem Vakuumbeutel, so dass das Aroma nicht entweichen kann. Dann geht es für 48 Stunden in den Kühlschrank.
Am Morgen des 24. bin ich dann zu meinen Eltern gefahren, um den Truthahn für den Abend vorzubereiten. Erst einmal den das Fleisch für eine Stunde oder zwei ruhen lassen, damit es Zimmertemperatur erreicht. In der Zwischenzeit wird das Gemüse für den Bräter vorbereitet. Ich habe dazu Suppengemüse verwendet, wie Kohl, Karotten und Lauch. In grobe Stücke gewürfelt wird dann der Boden des Bräters bedeckt. Alternativ könnte man auch Orangenscheiben und Maronen verwenden, um einen anderen Geschmack zu erzielen.
Der Ofen wird auf 130° Celsius vorgeheizt.
Da es recht schnell trocken werden würde beim Garen, benötigen wir noch etwas Flüssigkeit. Normalerweise würde ich Hühnerbrühe nehmen, aber es ist Weihnachten und ich wollte einen stärkeren, dunkleren Geschmack, daher habe ich zwei Flaschen Neuzeller Klosterbrauerei Schwarzer Abt genommen, und davon eine halbe Flasche in den Bräter, über Fleisch und Gemüse gegossen.
Das Essen war für 18 – 18:30 angesetzt, daher ist das Fleisch um 12 Uhr mittags in den Ofen gewandert. Jede Stunde wird etwas Flüssigkeit über das das Fleisch gegossen und etwas mehr Bier alle 90-120 Minuten. Für die erste Hälfte des Kochens (2-3 Stunden) hatte ich den Bräter geschlossen gehalten, danach den Deckel abgenommen.
Nach guten 6 Stunden im Ofen, sieht es dann so aus und kann auseinander gezupft werden, damit man das „pulled“ in den Truthahn bekommt. Wenn man möchte, kann man nun die gekochten Gemüsestücke mit dem reduzierten Sud darunter mischen, oder als Grundlage für eine Soße verwenden.
Das war bisher mein „größtes“ Kochunterfangen, und es hat mir wirklich Spaß gemacht (also kochen und essen 😀 ). Hoffe es hat euch gefallen und regt zum Nachkochen an.
Und dann noch ein Danke an Westwood BBQ sowie (Dr.) Florian Buhr für die Anregung und die Unterstützung bei der Vorbereitung dieser leckeren Mahlzeit.